Gogogo Gorgonzolala!

Hätten mir meine Eltern als Kind Gorgonzola und seine Schimmelkäse-Verwandten in der englischen Übersetzung als „Blaukäse“ vorgestellt und das mit dem Schimmel unter den Tisch fallen lassen, hätte ich vermutlich eine schimmelkäsegeprägte Kindheit gehabt.

So aber habe ich den Edelschimmel jahrelang mit den „Hamsterkolonien“ auf vegetarischen Aufstrichen in Verbindung gebracht und einen großen Bogen um Gorgonzola, Stilton und Roquefort gemacht.

Aus diversen Gründen landete jüngst dann doch ein großes Stück Gorgonzola in unserem Kühlschrank und ich musste mich am Wochenende endlich meinem Schimmel-Ekel stellen.

Und siehe da – was Ihr Euch natürlich längst gedacht habt – wir sind jetzt quasi best Buddies. Der Käse schmeckt lecker würzig-pikant, fast ein bisschen scharf und passt auch echt gut zu süßen Sachen.

Den Sinneswandel brachte der folgende Salat:

Herbstsalat mit Gorgonzola,  karamellisierter Birne, Walnüssen und knusprigen Kartoffelwürfeln

(Da ist auch ganz viel Salat drunter…wiiiirklich!)

Dafür den Salat (Feldsalat, Lollo, Eichblatt etc.) putzen und auf Tellern anrichten. 2 Birnen schälen, vierteln, Kerngehäuse entfernen und klein schneiden. Zwei Teelöffel Zucker in einer Pfanne karamellisieren und die Birnen kurz darin schwenken. Die karamellisierten Birnen auf dem Salat drapieren. Drei bis vier Kartoffeln  (Kürbis ist sicher auch lecker) schälen, in Würfel schneiden und mit wenig Öl knusprig braten. Während dessen eine Handvoll Walnüsse anrösten und ebenfalls über den Salat verteilen. Die knusprigen Kartoffelwürfel zusammen mit dem zerbröckelten Gorgonzola über den Salat verteilen und anschließend das Dressing darüber geben.

Zum Reinlegen lecker!

Weil noch ein winziges Eckchen Käse übrig war, gab’s heute noch mal eine kleine Käseschweinerei:

Blumenkohl mit einem schnellen Gorgonzola-Rahmsößchen


Dafür ein Eckchen Käse einfach in etwas Milch schmelzen lassen und mit Zitronensaft, Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken. Et voila!

Frage in die Runde: Was ist Euer persönlicher „Gorgonzola“? In welchem Lebensmittel habt Ihr Euch so richtig geirrt?

5 Antworten

  1. Schön, dass Du uns Deinen Buddy vorgestellt hast. Aber ich finde es wirklich nicht nett von ihm, dass er Dir gegenüber nicht erwähnt hat, dass wir beide uns nicht schon sehr lange kennen, sondern schon viele gemeinsame Abende verbracht haben. Das kannst Du ihm wirklich sagen!
    Immerhin waren diese Schlemmerorgien waren nicht nur harmlose „Zweier“, nein, auch mancher „Dreier“ war dabei und – ich traue mich gar nicht, es zuzugeben – auch noch wildere Dinge, oft einen ganzen Abend, manchmal sogar eine ganze Nacht durch.

    Insbesondere Gorgo’s Kumpel Rocky hat es mir angetan. Nichts ist schöner, als ihn tief in den Rachen zu nehmen und den säuerlich-kräftigen Geschmack zu erleben.
    Aber auch die dänischen Verwandten, Danablu und Castello, haben schon immer ihre Reize gezeigt und um mich gebuhlt.

    Früher war ich immer hin- und hergerissen zwischen den „Blauen“ und den „Grünen“. Heute wähle ich politisch korrekt immer die, die gerade da sind, obwohl ich zugeben muss, die „Grünen“ doch zu favorisieren, sie sind halt etwas kräftiger.

    Wir haben uns alle übrigens schon lange kennen gelernt. Als Schüler begann ich, zuerst Samstags, dann, wegen der notwendig gewordenen Wiederholung eines Jahrgangs kurz vor dem Abitur, täglich auf den süddeutschen Wochenmärkten Käse zu verkaufen.
    Und da wurde ich verführt, das erste Mal unverhofft wehrlos gemacht, um von da an hinzusinken, wenn immer ich einen dieser Käse sehe.

    Das Schlimme dabei ist aber: während ich das schreibe, um treu an der Seite von Gorgi, Rocky und Co. zu stehen, kommen die „Weissen“, die Reblochons, Vacherins, Taleggios her und werben um mich. Sie reizen mich mit ihren Düften und diesem Aussehen, damit mir schwindlig wird und ich doch mal zugreife.

    Wenn die sich aber so richtig schämen und Asche auf ihr Haupt und ihren Körper streuen, dann gibt es kein Halten mehr für mich: ob von der Ziege oder der Kuh, ich muss sie alle haben!

    • Tom, wer bei deinem Kommentar nicht schwach wird, muss wirklich mit allen Wassern gewaschen sein. Anscheinend bin ich ja noch ganz am Anfang meiner Edelschimmelreise….da gibt es noch einige Käseschweinereien aus den verschiedenen Lagern, die ich noch nicht verköstigt habe. Ich sehe genussvolle Zeiten auf mich zukommen 🙂

  2. Wie ich ja schon öfter im Blog geschrieben habe, habe ich endlich, endlich meine Aversion gegen Rote Bete überwunden und bekomme jetzt gar nicht mehr genug davon. Schön, dass sie auch noch leicht und gesund ist und ohne Ende variabel. Schwärm… Auch mit Kohlrabi kann ich mittlerweile leben. Und Käse habe ich schon immer in allen Varianten geliebt. Leider mag der bEdW Gorgonzola überhaupt nicht, weshalb er selten beim Kochen zum Einsatz kommt. Der Salat sieht aber schon sehr verführerisch aus!

  3. iiiih, also käse kann ich gar nicht essen, nur auf der pizza oder im toast, aber sonst…leider, das wird auch nicht besser!!
    kann mich eigentlihc gar nicht an so ein lebensmittel erinnern, ich musste immer alles kosten, hab auch gefühlte eine million käsesorten probiert, weil mein papa meinte die schmecken ja alle anders 😉

  4. @Tom: *herzhaftlach* Köstlich!

    @Anne: Tatsächlich war es bei mir auch der Gorgonzola. 😀 Ich hatte ihn mal als Kind gegessen und schreckliche Erinnerungen daran, obwohl ich ein echter Käsefreak bin. Jetzt vor ein paar Monaten habe ich mich nochmal herangewagt und könnte mich reinlegen.

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